„Retten, löschen, bergen, schützen", so lautet ein Wahlspruch der Feuerwehren, und
diese vier Worte umschreiben auch ganz treffend deren Aufgaben bzw. die Erwartungen,
welche in unsere Feuerwehren gesetzt sind.
Die Spezialisten der Freiwilligen Feuerwehren
müssen nach einer Alarmierung sofort am Ort des Geschehens sein, sie müssen natürlich
dort selbst schnellstens Hilfe leisten. Wenn möglich sollen sie auch gleich alle
Spuren der Katastrophe beseitigen und dabei dürfen selbstverständlich keine Fehler
passieren - dies alles setzt man als Betroffener oder Außenstehender (Zuschauer?)
natürlich voraus, denn dafür sind die tapferen Helden der Feuerwehren schließlich
da...
Nur - ganz so einfach ist die Sache dann nicht, denn um im Ernstfall so helfen zu
können, wie es erwartet wird, müssen mindestens zwei Voraussetzungen erfüllt sein:
1.
Personal
Das Personal - Hier gleich eines vorweg: Bei den meisten Feuerwehrmitgliedern
handelt es sich keineswegs um hoch bezahlte Profis. Die Männer (und Frauen) der Feuerwehren
versehen ihren Dienst am Nächsten ehrenamtlich, d.h. ohne jegliche Bezahlung. Für
ihre Aus- und Weiterbildung und den Besuch von Spezialkursen müssen sie Urlaub nehmen,
die notwendigen Übungen zur Erhaltung bzw. Verbesserung des Ausbildungsstandes finden
in ihrer Freizeit statt. Oder die Einsätze: Zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit
zu sein, jede Krisensituation unter teilweise enormen psychischen Druck meistern.
Oft sind dabei auch schwere und sehr gefährliche Arbeiten durchzuführen.
2. Ausrüstung
Die
Feuerwehrausrüstung: Hierbei handelt es sich um Fahrzeuge und Geräte, welche die
technischen Voraussetzungen für alle möglichen Hilfeleistungen schaffen. Da zur Herstellung
dieser Ausrüstung naturgemäß nur hochwertiges Material verwendet werden kann und
eine lange Stabilität und Haltbarkeit unter schwierigsten Einsatzbedingungen verlangt
wird, ist sie auch relativ teuer. Und genau hier beginnt es, kritisch zu werden.
Mehr
Aufgaben - weniger Geld
Obwohl die Aufgabenstellungen an die Feuerwehren immer umfangreicher
werden, gibt es zur Beschaffung der dafür notwendigen Geräte und vor allem Fahrzeuge
nicht genügend finanzielle Mittel. Sicher, einige Feuerwehren wurden in letzter Zeit
mit modernsten Fahrzeugen ausgestattet, aber sehr viele Feuerwehren müssen noch mit
zum Teil komplett veralteten und zu schwach motorisierten Fahrzeugen vorlieb nehmen.
Konnten sie früher nach 15 Jahren um einen Ersatz ansuchen, so wurde diese Frist
nun auf 20 Jahre hinaufgesetzt. Dies brachte natürlich schon so manche Probleme mit
sich. Aber durch den chronischen Geldmangel kam es dazu, dass die „Altersgrenze"
für Feuerwehrfahrzeuge nun auf ganze 25 Jahre erweitert wurde. Das heißt: Es muss
ein viertel Jahrhundert Dienst versehen, bevor es durch ein neues Fahrzeug ersetzt
werden kann, sofern die finanziellen Mittel dafür vorhanden sind; schließlich leiden
auch die Gemeinden selbst immer mehr unter dem finanziellen Notstand.
Die für diesen
Missstand Verantwortlichen sind aufgerufen, schnellstens eine positive Wende herbeizuführen
und alle Feuerwehren mit entsprechenden Fahrzeugen und Geräten auszustatten. Es ist
nämlich schlicht und einfach falsch, immer nur damit zu argumentieren, es koste zu
viel. Man kann nicht einerseits verlangen, die Feuerwehren müssen alles können (auch
der Katastrophenschutz ist hier integriert) und sie andererseits aushungern. Und
überhaupt: Es ist geradezu beschämend, wenn von den zuständigen Stellen immer nur
die Kostenfrage in den Vordergrund gestellt wird und gleichzeitig gerne übersehen
wird, dass alle Feuerwehrmitglieder ihren oft sehr gefährlichen und anstrengenden
Dienst zum Wohle der Allgemeinheit selbstlos und gratis versehen. Noch dazu leistet
die Feuerwehr als „Mädchen für alles" des öfteren Arbeiten, die gar nicht zu ihren
Aufgaben zählen. Außerdem müsste die Rettung von Menschen, Tieren und Sachwerten
den Einsatz aller Mittel rechtfertigen.
Viel Leistung um wenig Geld?
Feuerwehren,
die alles leisten, aber nichts kosten - ein fataler Trugschluss, der sich bei den
alltäglichen Einsätzen für die Betroffenen (Opfer) katastrophal auswirken würde.
Heinz Zotter, St. Pankraz - KEIN Feuerwehrmitglied!